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Rollenwechsel von der FaGe zur dipl. Pflegefachfrau HF

Sandra Ikechukwu, 26.07.2022
In unserer Serie "Tipp des Monats" setzten sich angehende Pflegefachfrauen und Männer mit den Kompetenzen ihres Studiums auseinander und teilen wertvolle Tipps mit anderen und angehenden Studierenden.

Mein Name ist Sandra Ikechukwu, ich bin 21 Jahre alt und arbeite in der Frauenklinik 831/812.
Ich entschied mich für dieses Thema, da mich seit Beginn der Ausbildung sehr beschäftigte.
Diejenigen in meinem Umfeld die zur selben Zeit ins Praktikumssemester einstiegen, bekundeten ebenfalls viel Mühe mit dem Rollenwechsel von der FaGE zur Pflegefachfrau. Da es nicht nur mir so ging, möchte ich den anderen oder den zukünftigen einige Tipps mit auf den Weg geben.

Die Zeiten in der wir Arbeiten delegiert erhielten und wir jeweils eine Diplomierte hinzuholen mussten, da die Tätigkeit nicht in unseren Handlungskompetenzen liegen sind vorbei. Nun sind wir die gefragten Personen. Wir müssen den Überblick behalten, viele neue Kompetenzen aneignen und jetzt müssen wir die Arbeiten delegieren. Ehrlich gesagt: ich war sehr überfordert mit dieser Verantwortung, da ich immer hohe Ansprüche an mich selbst habe und alles zur gleichen Zeit erreichen möchte, zusätzlich besass ich keine Akuterfahrung weswegen mir der Einstieg ins Praktikum Semester schwerfiel.

Teilweise kamen Begriffe, welche ich nicht kannte, Tätigkeiten wurden anders ausgeführt, als ich das bisher gewohnt war und natürlich den Tagesablauf der Station. Ich war vor meiner Ausbildung in der Rehaklinik tätig und da sah die Arbeit und der Alltag ganz anders aus. Teilweise frustrierte es mich, dass ich bereits eine Grundausbildung habe aber nicht viel machen konnte und auch auf Unterstützung angewiesen war. In dieser Situation half es mir, das Team zu sensibilisieren, dass ich keine Akuterfahrung besitze und auch habe ich immer wieder mit der BB geschaut habe was für mich am sinnvollsten ist um mir den Einstieg zu erleichtern. Ich versuchte Tagesziele zu setzen, damit ich den Fokus auf ein Thema beschränken kann. Immer wieder Fragen auch wenn man die Frage bereits 20-mal gestellt hat und die Fehler einsehen und evaluieren. Ausserdem half es mir, eine kleine Legende mit Fachbegriffen zu erstellen und zu Krankheitsbilder und Eingriffen eine Zusammenfassung schreiben und ein kreatives Mindmap. 

Das Mindmap hat mir sehr geholfen, weil ich dadurch meine Kreativität ausleben durfte und so konnte ich mir die zusammengefassten Themen besser einprägen. Das Verständnis wurde durch das zusammenfassen viel besser und ich konnte auch die verschiedensten Handlungen sehr gut nachvollziehen. 

Was würde ich anders machen? 
In Zukunft versuchen nicht so hohe Ansprüche an mich selbst zu haben und es auch zulassen und eingestehen, dass ich Zeit brauche um die Tätigkeiten und das Wissen langsam mit der Zeit anzueignen. Einen Zeitplan erstellen um auch Struktur einzubringen, dass ich nicht so einen hohen Druck habe.

Was lief gut:

  • Das Gespräch mit der Berufsbildnerin mein Wohlbefinden schildern
  • Team (Tandem) darauf sensibilisieren, dass ich noch keine Akuterfahrung habe
  • Bei Überforderung und Fragen bei der TBP oder BB anwenden 
  • Mindmap, Zusammenfassungen machen und diese an BB/TPB präsentieren um Verständnis zu prüfen und weitere Tipps und Infos erhalten.
  • Mit dem Umfeld darüber sprechen 
  • Sich die Zeit geben 
  • Fehler machen, eingestehen und auch reflektieren
Aus- und Weiterbildung am KSA

Das Kantonsspital Aarau bietet 320 Aus- und Weiterbildungsstellen und rund 60 Berufspraktikumsstellen in 27 verschiedenen Berufen. Im Jahr 2021 haben wir rund 450 Lernende und Studierende in den Gesundheitsberufen begleitet. Nach dem Ausbildungs-/ Studiumsabschluss wurden 65% im KSA angestellt.

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