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Rollentausch von der Auszubildenden zur Betreuerin

Delia Notter, 18.11.2020

Einige Informationen zu mir, der Autorin, Delia Notter
Mein Name ist Delia Notter, ich bin 21 Jahre alt und habe gerade in das letzte Ausbildungs-Semester zur Pflegefachfrau HF gestartet. Dies bedeutet, dass ich in knapp 6 Monaten die neue Rolle als diplomierte Pflegefachfrau HF einnehmen darf. Dabei kommt es zu sehr vielen neuen Aufgaben und Verantwortungen. In diesem Blogeintrag gehe ich auf die Zusammenarbeit mit anderen Auszubildenden ein. Dies habe ich bereits häufig gemacht, jedoch ist es als diplomierte Pflegefachfrau eine andere Rolle, die ich einnehmen muss. Ich werde hier beschreiben, welche Tipps ich für mich selbst gebraucht habe, um die neue Rolle als Vorbild einnehmen zu können.

Welche Probleme ich mit der neuen Rolle hatte:
Zu der Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau HF gehört, dass man lernen muss, Lehrlings- und Studierendenbetreuung durchzuführen. Hier fing mein Problem bereits an. Ich selbst bin 21 Jahre alt und bald fertig mit der Ausbildung. Nun ist meine Aufgabe, andere Auszubildende einzuführen, zu betreuen und auf den richtigen Weg zu führen. Ich muss selbst zwar noch einiges lernen, jedoch muss ich meine bereits erworbenen Fähigkeiten anderen weitergeben. Ich muss also eine Vorbildrolle übernehmen. Da ich selbst noch sehr jung bin und andere in Ausbildung gleich alt oder sogar älter sind, hatte ich Mühe, die «Führung» zu übernehmen. Jemandem etwas beizubringen bereitet mir Freude, sie zu begleiten und ihnen neue Aufgaben zu zeigen macht mir Spass. Sie jedoch zu korrigieren oder zu sagen, dass ihre Tätigkeit nicht richtig ausgeführt wurde, musste ich noch lernen. Die Rolle der Kollegin abzulegen und in die Rolle der Lehrerin zu schlüpfen fiel mir anfangs sehr schwer. Deswegen habe ich mir eigene Tipps niedergeschrieben, woran ich mich in solchen Situationen halte.

Meine Tipps zu einem erfolgreichen Rollenwechsel:

  • Der Rollenwechsel muss nicht von einer Sekunde auf die andere stattfinden. Gib dir selbst die Zeit, die du brauchst, um dich an deine neue Rolle zu gewöhnen. Wenn du eine Rolle einnimmst, die dir nicht gefällt, dann wechsle sie wieder. Du musst nicht vorgeben jemand zu sein, der du nicht bist.
  • Kommuniziere Unwissenheit, Unsicherheit und Überforderung. Niemand mag Menschen, oder um den heissen Brei sprechen, weil sie die Antwort nicht wissen. Erkläre, dass du die Antwort nicht weisst, aber dich darüber informieren wirst und ihnen die Antwort zu einem späteren Zeitpunkt geben wirst. Seine Schwächen zu zeigen kann eine Stärke sein.
  • Gib den Lernenden und dir selbst Zeit, um euch aneinander zu gewöhnen. Wenn eine Vertrauensbasis geschaffen wurde, ist die Zusammenarbeit für Euch beide leichter.
  • Jeder Anfang ist schwer, also nütze die erfahrenen diplomierten Pflegefachpersonen als Ressource, um herauszufinden, wie sie die Vorbild-Rolle eingenommen haben. Hinweis: Gehe zu denen Personen, die du selbst in der Ausbildung als angenehme Bezugspersonen empfunden hast.
  • Gib Feedback so, wie du es bekommen willst. Konstruktive Rückmeldung wird gerne in Erwägung gezogen und umgesetzt.
  • Bleibe Dich selbst. Dies ist für mich der wichtigste Punkt. Wenn man sich selbst nicht treu bleiben kann, merken dass aussenstehende Personen. Es bringt weder mir noch anderen etwas, wenn ich jemand vorgebe zu sein, der ich in Wirklichkeit gar nicht bin. Ich muss zwar als Vorbild dastehen, dafür muss ich mich jedoch nicht verstellen.

Autor*in

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Pflegefachfrau in Ausbildung

Eine aufgestellte und fröhliche Persönlichkeit, die seit fünf Jahren Pflegefachperson mit ganzem Herzen und voller Leidenschaft ist.