Was Sie über Jod wissen sollten
Auch wenn exotische Salzarten zurzeit im Trend liegen, hat das gewöhnliche, jodierte Speisesalz einen wichtigen Vorteil: Es ist die einfachste Weise, unseren Körper mit ausreichend Jod zu versorgen und somit einen Jodmangel vorzubeugen. Obwohl rund 80 Prozent der Haushalte jodiertes Salz verwenden, kam die Nationale Schweizer Jodstudie 2015 zum Schluss, dass nicht nur die Jodzufuhr bei Säuglingen und Kleinkindern zu niedrig ist, sondern auch bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren, insbesondere bei Stillenden und Schwangeren.
Wozu braucht es Jod?
Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Diese wiederum regen Herz, Kreislauf und Nervensystem an und regulieren den Stoffwechsel sowie die Darmtätigkeit.
Welche Lebensmittel enthalten Jod?
Neben jodiertem Speisesalz enthalten folgende Lebensmittel reichlich Jod:
- Milchprodukte wie Milch, Käse, Eier
- Spinat, Brokkoli, Nüsse
- Schellfisch, Kabeljau, Seelachs
- Hummer, Garnelen, Algen
Wieviel Jod brauchen wir?
Die empfohlene Zufuhr für Personen ab 12 Jahren nach den sge-Referenzwerten liegt bei 150 µg (Mikrogramm) Jod pro Tag. Der Bedarf an Jod ist in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Schwangeren und Stillenden wird eine Zufuhr von 250 µg Jod täglich empfohlen. Weitere Referenzwerte finden sich in den Unterlagen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE.
Damit die empfohlene Menge erreicht und ein Mangel an Jod im Körper vorgebeugt werden kann, empfehlen wir täglich Milch und Milchprodukte zu konsumieren. Sehr gute Jodlieferanten sind zudem Fisch und Meeresfrüchte. In der Küche sollte bevorzugt jodiertes Speisesalz verwendet werden.
Zu beachten gilt, dass die Lebensmittelindustrie viele ihrer Produkte mit unjodiertem Salz herstellt und mit der steigenden Konsumation von verarbeiteten Lebensmitteln die Jodzufuhr sinkt. Deshalb empfiehlt es sich, beim Einkauf auf mit Jodsalz hergestellte Lebensmittel zu achten.
Tagesdosis für einen Erwachsenen (150 μg) enthalten in:
- 6 g jodiertes Speisesalz (25mg/kg)
- 95 g Dorsch (Kabeljau), roh
- 350 g Thon in Öl, abgetropft
- 430 g Nüsslersalat
- 1.5 l Vollmilch, pasteurisiert
Wie kann es zu Jodmangel kommen?
Zu den Risikogruppen für einen Jodmangel zählen Personen, die,
- sich vegan ernähren.
- eine Lebensmittelunverträglichkeit auf jodhaltige Lebensmittel haben.
- eine Lebensmittelallergie auf jodhaltige Lebensmittel haben.
- selten Lebensmittel wie Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milch verzehren.
Was sind die Folgen eines Jodmangels?
Da Jod ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone ist, die im menschlichen Stoffwechsel eine zentrale Rolle spielen, kann ein Mangel zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden führen:
- Vergrösserte Schilddrüse (Kropf), begleitet durch Unterfunktion der Schilddrüse.
- Bei Kleinkindern und Kindern: Wachstumsverzögerung, Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.
- Bei Ungeborenen: Irreversible geistige Entwicklungsstörungen, schwerwiegende körperliche Beeinträchtigung.
Richtige Ernährung ist eine wichtige Grundlage für das allgemeine Wohlbefinden und kann den Verlauf einer Krankheit und die Spitalaufenthaltsdauer entscheidend beeinflussen. Das Ernährungsberatungsteam des KSA bietet sowohl ambulant als auch während eines stationären Aufenthaltes praxisbezogene und kompetente Beratungen und Therapien bei ernährungsabhängigen Grunddiagnosen, Ernährungsproblemen und -fragen.
Stationäre Ernährungstherapie
Wir optimieren die Ernährungssituation der Patientinnen und Patienten während ihres Spitalaufenthaltes.
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Ambulante Ernährungsberatung
Wir bieten ambulante Ernährungsberatungen und Ernährungstherapien für Patientinnen und Patienten von zuweisenden Ärzten an.
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Sprechstunde
Wir bieten praxisbezogene und fachkompetente Beratungen und Therapien an bei ernährungsabhängigen Grunddiagnosen, Ernährungsproblemen und -fragen im ambulanten Bereich und während eines stationären Aufenthaltes. Bei folgenden Grunddiagnosen sind die Ernährungsberatungen bei ärztl. Verordnung durch die Krankenkasse gedeckt (Art. 9b KLV):
- Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, Hyperlipoproteinämie u.a.
- Adipositas (BMI >30) und durch das Übergewicht verursachte Folgeerkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krankheiten des Verdauungssystems
- Nierenerkrankungen
- Fehl- und Mangelernährungszustände
- Nahrungsmittelallergien und allergische Reaktionen auf Nahrungsbestandteile