Arthrose im Kiefer – was tun?
Ich habe Schmerzen im rechten Kiefergelenk. Die Ärzte stellten eine Arthrose fest und verschrieben mir Schmerzmittel. Trotzdem tut der Kiefer weh. Gibt es weitere Möglichkeiten, die mir helfen könnten?
Bei der Kiefergelenksarthrose handelt es sich um eine degenerative, nicht entzündliche Gelenksveränderung mit Formveränderung der Gelenkflächen. Bemerkbar macht sie sich häufig durch teils schmerzhaftes Knirschen im Kiefergelenk.
In einem ersten Schritt wird zur Schmerzlinderung ein Schmerzmittel verschrieben. Häufig geht eine Kiefergelenksarthrose zudem mit einer schmerzhaften Verspannung der Kiefermuskulatur einher. Eine auf Kiefergelenk und Kiefermuskulatur spezialisierte Physiotherapiebehandlung kann durch Massageübungen zusätzlich Abhilfe verschaffen.
Zur weiteren Linderung kann eine Aufbissschiene (Michiganschiene) hergestellt werden.
Es handelt sich dabei um eine durchsichtige, etwa 2 bis 3 mm dicke Kunststoffschiene, die meistens auf die Zähne des Oberkiefers gesetzt wird. Die Schiene wird in der Nacht getragen. Durch diese Bisserhöhung liegt das Kiefergelenk in einer anderen Position, das entlastet die Muskulatur und das Gelenk. Um eine solche Schiene herstellen zu können, erfolgt in einem ersten Schritt ein Abdruck des Kiefers mittels eines kaugummiartigen Materials oder ein digitaler Scan der Zahnbögen. Die Schiene wird dann in einem zahntechnischen Labor hergestellt.
Sollten die nicht operativen Massnahmen alleine nicht ausreichend sein, ist bei ausgeprägten Formen selten eine chirurgische Intervention notwendig. Bei einer arthroskopischen Kiefergelenkspülung werden Entzündungszellen und Gewebsreste entfernt und Verklebungen gelöst. Manchmal wird dabei auch ein antientzündliches Medikament appliziert.
Das Fachgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bewegt sich zwischen der Humanmedizin und Zahnmedizin. Aus diesem Grund erfolgt die Betreuung und Behandlung durch Fachärztinnen und -ärzte, die sowohl über ein abgeschlossenes Studium der Human- als auch der Zahnmedizin verfügen.
Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie beinhaltet die
- Versorgung von Verletzungen des Gesichtsschädels
- Versorgung von angeborenen und erworbenen Fehlstellungen
- Behandlung von Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich und rekonstruktive plastische Operationen.
Des Weiteren behandeln wir Patienten mit Kiefergelenkserkrankungen und decken das komplette Spektrum der zahnärztlichen Chirurgie ab. Für Kinder und Angstpatienten bieten wir zahnärztliche Behandlungen in Vollnarkose an.
Kiefergelenkerkrankungen
Akute sowie chronische Schmerzen des Kiefergelenks oder der Kau- und Halsmuskulatur können bei vielen Patienten zu einem hohen Leidensdruck führen. Die Behandlung dieser sogenannten cranio-mandibulären Dysfunktionen kann konservativ (z.B. mit Physiotherapie, Aufbiss-Schienen, Stressabbau u.ä.) oder in seltenen Fällen auch operativ erfolgen.
Nach umfangreicher Diagnostik erarbeiten wir für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept. Gerne beraten wir Sie in unserer Sprechstunde.