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FSME-Impfung: kleiner Stich, grosse Wirkung

Die Schweiz gilt als Risikogebiet für Zeckenstiche, die im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben können. Eine Impfung ist die beste Prävention, um sicher durch den Frühsommer zu kommen.

Kopfschmerzen, hohes Fieber, bleibende motorische Schäden bis hin zum Tod – das alles können Folgen eines Zeckenstichs sein. Die blutsaugenden Spinnentiere können schwerwiegende Krankheiten übertragen, darunter zum Beispiel die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME), eine Gehirn- und Hirnhautentzündung. FSME kann nur symptomatisch behandelt werden, eine Heilung ist nicht möglich.

 

Zecken gibt es nicht nur im Wald

Das Risiko eines Zeckenstichs ist in der Schweiz insbesondere im Frühsommer besonders hoch – und zwar nicht nur da, wo man Zecken vermuten würde. «Zecken halten sich nicht nur im Wald auf, sondern sind auf Wiesen, in Gebüschen aber auch auf dem heimischen Balkon zu finden und werden von den Haustieren nach Hause gebracht», erklärt Dr. med. Barbara Jakopp, Oberärztin mbF Infektiologie und Infektionsprävention im Kantonsspital Aarau.

Sie rät deshalb zu einer schützenden Impfung. Abhängig vom Impfstoff sind drei Impfungen über sechs Monate verteilt nötig. Bei einer Schnellimpfung werden je nach Impfstoff zwei bis drei Impfungen im Zeitraum von 14 bis 21 Tagen verabreicht mit einer späteren Boosterimpfung. Nach der zweiten Teilimpfung liegt die Immunität bei über 90, nach der dritten sogar bei 99 Prozent gegen alle in Europa vorkommenden FSME-Virusstämme. Zu beachten gilt: Die Impfung schützt vor der nicht heilbaren Frühsommer-Meningoenzephalitis, nicht aber vor der Borreliose, einer anderen durch Zecken übertragbaren Erkrankung. Eine Borreliose kann jedoch mit einer Antibiotikatherapie behandelt werden. Grundsätzlich wichtig ist deshalb, Zeckenstichen vorzubeugen, den Körper nach Outdoor-Aktivitäten abzusuchen und Zecken rasch zu entfernen (vgl auch Schutz vor Zecken).

 

FSME-Impfung sinnvoll für Jung und Alt

«Es gibt sowohl junge Leute, die an FSME erkranken oder sogar daran sterben, wie auch ältere Menschen, die unter den Folgen leiden. Ich empfehle deshalb allen, sich dagegen impfen zu lassen», erklärt Dr. med. Barbara Jakopp weiter. Hat man einmal einen Impfzyklus durchlaufen, hält der Impfschutz zehn Jahre an. Danach braucht es eine Auffrischimpfung. Kleiner Stich, grosse Wirkung!

FSME-Impfung

FSME-Impfung im Kantonsspital Aarau

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Oberärztin mbF, FMH Innere Medizin und FMH Infektiologie, Leiterin Impfzentrum, Leiterin Reisemedizin