Fussschmerzen bei Kinder: Falsches Schuhmaterial oft Ursache
- Fussschmerzen sind der häufigste Vorstellungsgrund in der kinderorthopädischen Sprechstunde.
- Ein sehr häufiger Grund für kindliche Fussschmerzen ist unpassendes Schuhwerk. Durch Anpassung des Schuhwerks können in den vielen Fällen die Fussschmerzen auf einfache Weise beseitigt werden.
- Gutes Schuhwerk ist essenziell für gesunde Füsse und die Prävention von Fussschmerzen
- Folgende Kriterien erfüllt ein gut passendes Schuhwerk:
- Sie haben eine passende Grösse, sowohl in der Länge als auch der Weite
- Sie bieten einen guten Halt
- Sie bestehen aus robustem Material und haben eine gute Fersenführung
Kindliche Fussschmerzen sind einer der häufigsten Gründe, warum Eltern mit ihren Kindern in der kinderorthopädischen Sprechstunde vorstellig werden. Wenn Kinder oder Jugendliche über Fussschmerzen klagen, sind laut Dr. Bernhard Speth, Leitender Arzt Kinderorthopädie am KSA, häufig schlecht sitzende Schuhe der Grund dafür. "Eines der ersten Dinge, auf die ich schaue, wenn ein Kind in meine Sprechstunde kommt, sind die Schuhe, die es trägt. Das Tragen von guten Schuhen ist bei der Behandlung von Kindern mit Fussschmerzen sehr wichtig".
Ein Schuh muss nicht nur in der Länge und Weite gut passen, sondern vor allem auch einen guten Halt bieten, ein gutes Fussbett haben und aus robusten Materialien bestehen. "Wenn wir sicherstellen könnten, dass die Schuhe die richtige Grösse haben, ausreichend stabil sind und richtig geschnürt sind, könnten wir einen grossen Teil der grundlegenden Fussprobleme, die wir bei Kindern sehen, lösen", meint Dr. Speth. "Dadurch könnten auch viele unnötig verordnete Therapien, Einlagen und Konsultationen beim Fachspezialisten vermieden werden.”
Man muss nicht viel Geld ausgeben, um einen guten Schuh zu bekommen. "Der Preis eines Turnschuhs hat wenig mit der Qualität des Schuhs zu tun", sagt er. "Ich sehe immer wieder Kinder mit Schuhen, die zwar schick aussehen und möglicherweise viel gekostet haben, aber dem Fuss keinen Halt bieten." Dies führt dazu, dass der Fuss kompensatorisch muskulär stabilisiert werden muss, was sich als muskuläre Schmerzen oder Schmerzen im Bereich der Sehnen bemerkbar machen kann.
Es ist auch wichtig, dass Kinder ihre Schuhe jedes Mal zubinden, wenn sie diese anziehen. Viele Kinder haben die Angewohnheit, ihren Fuss in einen Schuh hinein- und wieder herauszuschieben, ohne den Schuh richtig zu binden. Ein lockerer Schuh kann durch vermehrte Reibung Probleme verursachen und auch die Verletzungsanfälligkeit eines Kindes beim Sport erhöhen.
Dr. med. Kata Papp, Oberärztin in der Kinderorthopädie des KSA, beobachtet, dass viele Fussprobleme auch mit der speziellen Form des Fusses zu tun haben: "Oft drücken die Schuhe dort, wo kleine Knochenvorsprünge sind, insbesondere über dem lateralen Talus, dem Os naviculare, der Gross- und der Kleinzehe." Nicht jede Marke passt zu jedem Fuss. Eltern sollten daher nicht nur den modischen Bedürfnissen ihrer Kinder nachgeben, sondern verschiedene Marken ausprobieren, um zu sehen, welches Design am besten für den Fuss passt. Ein Fachgeschäft mit erfahrenem Personal kann den Fuss vermessen und bei der Auswahl des besten Schuhs für den jeweiligen Fusstyp helfen. Auch können Schuhe einmal nachträglich an drückenden Stellen aufgeweitet werden.
Wenn aber die Schuhe nicht Schuld sind…?
Natürlich sind nicht alle Fussprobleme durch schlechtes Schuhwerk bedingt. Als Arzt sollte man hellhörig werden, wenn Fussschmerzen vor allem einseitig, stets am gleichen Ort, in Ruhe oder beispielsweise nachts vorkommen. Ebenfalls ernst nehmen sollte man ungewöhnliche Schwellungen oder entzündliche Rötungen. In solchen Fällen sollte die Überweisung an das kinderorthopädisches Team Dr. Speth und Dr. Papp in Erwägung gezogen werden.