Wirbelsäulenchirurgie: Meilenstein neuer Weiterbildungstitel
- Rückenschmerzen sind eine sehr häufige Erkrankung. Bei der Überweisung an die Fachspezialisten stellt sich die Frage, ob an den Neurochirurgen oder den Orthopäden überwiesen werden soll.
- Durch den im Jahr 2021 kreierten interdisziplinären Schwerpunkt "Wirbelsäulenchirurgie" erübrigt sich diese Frage.
- Mit der Schaffung des neuen Weiterbildungstitels "spezielle Wirbelsäulenchirurgie" ist es erstmals gelungen, auf einem gemeinsamen Nenner Mindestansprüche der Qualität in der Wirbelsäulenchirurgie unabhängig von der Grundausrichtung des Chirurgen zu gewährleisten.
- Ärzte des seit Jahren bestehendem interdisziplinären Team (Orthopäde/Neurochirurg) der Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie und Traumatologie KSA sind Titelträger des neuen Weiterbildungstitels und können Ihnen somit den höchsten Qualitätsstandard in der Wirbelsäulenchirurgie anbieten.
"Überweise ich zum Orthopäden oder Neurochirurgen?" So ähnlich stellte sich immer die Frage mit einem Leiden an der Wirbelsäule. Wer macht was, wer ist wofür zuständig?
Um eine Einheit in der Qualitätssicherung der Patientenbehandlung zu erreichen, waren die Bestrebungen der 1999 gegründeten Gesellschaft für spinale Chirurgie, ein Austausch von Erfahrung und Wissen zwischen Orthopäden und Neurochirurgen zu erreichen. Die SGS wurde Interessensvertreter der spinalen Chirurgen von beiden Seiten, national und international. Weiter übernahm sie den Auftrag der Schweizerischen Gesellschaft für Neurochirurgie (SGNC) und Schweizerischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (SGO) in Sachen berufspolitischer Aufgaben. So war es unter anderem seit ca. 20 Jahren das Ziel einen gemeinsamen interdisziplinären Schwerpunkt "Wirbelsäulenchirurgie" zu kreieren. Dieses konnte nach langjährigen Bemühungen im Jahre 2021 realisiert werden. Sowohl Facharzttitelträger der Neurochirurgie als auch die der Orthopädischen Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates können dokumentieren, dass sie durch eine gezielte theoretische und operative Weiterbildung sich eingehende Kenntnisse in Wirbelsäulenchirurgie angeeignet haben. Die Interdisziplinäre Kommission für Weiter- und Fortbildung in der Wirbelsäulenchirurgie (IKWFW) entscheidet dann über die Titelvergabe.
Hoher Anspruch
Nebst einer Übergangsregelung bis Ende 2021 benötigen die Kandidaten mit vorbestehendem Facharzttitel Neurochirurgie/Orthopädie eine Weiterbildungszeit von mindestens drei Jahren in der Wirbelsäulenchirurgie mit einer mindestens sechsmonatigen Rotation auf der Schwesterndisziplin. Weiter gehören nebst der Erfüllung des Operationskatalogs gesamthaft mindestens drei Publikationen eines wirbelsäulenchirurgischen Gutachtens, eines Katalogs der spinalen Schmerzdiagnostik und -therapie sowie einer abschliessenden Prüfung paritätisch aus Titelträgern der Orthopädischen Chirurgie und Neurochirurgie zusammengesetzter Prüfungskommission zu den Anforderungen. Endlich ist es erstmals gelungen, auf einem gemeinsamen Nenner Mindestansprüche der Qualität in der Wirbelsäulenchirurgie unabhängig von der "Grundausrichtung" des Chirurgen zu gewährleisten, ein Meilenstein in der Wirbelsäulenchirurgie.
Sowohl Leiter und Co-Leiter des seit Jahren bestehenden interdisziplinären Team (Orthopäden/Neurochirurg) der Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie und Traumatologie KSA sind Titelträger des neuen Weiterbildungstitels "spezielle Wirbelsäulenchirurgie". Daneben verfügen sie über den Fähigkeitsausweis SSIPM (Interventionelle Schmerztherapie) und können somit den höchsten Qualitätsstandard in der Wirbelsäulenchirurgie anbieten. Somit entfällt die Überlegung bei Zuweisung des Patienten "Neurochirurgie oder Orthopädie"? Das Team der Wirbelsäulenchirurgie der Klinik Orthopädie und Traumatologie ist für alle wirbelsäulenbetreffenden Leiden für Zuweisende aufgestellt.