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Grauer Star – operieren oder nicht?

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Ich habe den grauen Star. Mein Augenarzt meint, ich müsse ihn operieren. Ich habe aber keine Beschwerden und möchte die Operation nicht. Was meinen Sie: ist sie notwendig?

Der graue Star (Linsentrübung, Katarakt) kann eine vernebelte Sicht und störende Blendungs­effekte um Lichtquellen verursachen. Die meisten Leute lassen den grauen Star operie­ren, wenn sie Probleme haben, ihren Alltag mit der reduzier­ten Sehschärfe zu bewältigen. Dieser Zeitpunkt ist sehr indi­viduell, zum Beispiel aufgrund von: 

  • Autofahren
  • Hobbys
  • Arbeitsanforderungen

Die Entscheidung über den richtigen Zeitpunkt der Opera­tion muss deshalb zusammen mit dem Arzt nach einem aus­führlichen Informationsaus­tausch stattfinden. Dabei müs­sen potenzielle Vorteile gegen potenzielle Risiken abgewägt werden. Denn aus Studien ha­ben wir gelernt, dass Operatio­nen an Augen mit bereits sehr schlechter Sehschärfe ein er­höhtes Risiko für Komplikationen haben. Demgegenüber haben sehr frühzeitig operierte Patienten mit noch guter Seh­schärfe ein erhöhtes Risiko, nach der OP nicht die erhoffte Verbesserung zu erreichen. Der optimale Zeitpunkt für die Ope­ration liegt also irgendwo dazwi­schen und ist individuell zu bestimmen.

Grundsätzlich ist bei Beschwerdefreiheit von einer Operation abzuraten.

Weltweit lässt sich ein Trend zur immer früheren Operation des grauen Stars beobachten. Dies hängt einerseits mit einer steigenden Erwartung an die Sehkraft im Alter und anderer­seits mit einer insgesamt sinken­den Komplikationsrate zusam­men.

Grundsätzlich ist also in Ihrem Fall (Beschwerdefreiheit) von einer Operation eher noch abzuraten. Bedenken müssen Sie aber, dass mit zunehmen­dem Alter das Risiko für Opera­tionskomplikationen leicht an­steigt.

Behandlung Grauer Star in der Augenklinik am KSA

Unsere Spezialisten klären die Notwendigkeit einer Kataraktoperation sorgfältig ab. Ebenso stehen sie Ihnen zur Verfügung, wenn Sie vor einem geplanten Eingriff eine Zweitmeinung einholen wollen. Vor einer Kataraktoperation vermessen wir Ihr Auge mittels Laser- oder Ultraschalltechnologie.

Mit einer Operation, bei welcher die eingetrübte Linse durch einen minimal grossen Schnitt entfernt wird und durch ein klares Linsenimplantat ersetzt wird, können die meisten Patienten wieder eine ganz normale Sehleistung erreichen und allen gewohnten Tätigkeiten wieder nachgehen. Wenn das von einer Linsentrübung betroffene Auge keine anderen schwerwiegenden anatomischen Veränderungen aufweist, kann in 99% der Fälle mit einer vollständigen Wiederherstellung der Sehkraft gerechnet werden. Der Eingriff erfolgt ambulant und meistens in örtlicher Betäubung. 

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Leitender Arzt Ophthalmologie